Ausgesprochen „A“ und „O“

Das „ A“ und „O“ des Sprechens ist die korrekte und damit deutliche Aussprache! Und wenn Sie deutlich sprechen, erleichtern Sie Ihren Stimmlippen die Arbeit!

In meinem Blog Post mit dem Titel “ Ausgesprochen gut!“ erkläre ich die Auswirkungen des Lautes „L“ auf die Position des Kehlkopfes.

Doch hier möchte ich Sie einladen, folgenden Test anhand der 2 Vokale „ A“ und „O“ zu machen, um Ihnen die Klangveränderungen bei deutlicher und undeutlicher Aussprache zu zeigen.

Beginnen wir mit dem „A“

Lesen Sie folgenden Satz laut:

„ Die Kater jagen den Hasen abends über den Rasen“ (Quelle: Ausgesprochen gut!)

Jetzt wiederholen Sie den Satz und stellen sich beim „A“ folgende Fragen:

  • Wie weit sind Oberkiefer und Unterkiefer voneinander entfernt?
  • Was macht ihre Zunge während Sie ein „A“ sprechen?
  • In welcher Position sind Ihre Mundwinkel?
  • Spüren Sie eine Spannung in den Lippen?

Wenn Sie mehr Zeit für die Analyse benötigen, dann sprechen Sie das „A“ alleine und halten es länger aus.

Wie sprechen Sie das „A“? Was haben Sie bemerkt?

Hier kommt die Auflösung der Fragen:

  • Oberkiefer und Unterkiefer sollten 2 fingerbreit quer geöffnet sein. Ja, das ist ziemlich weit offen!*
  • Die Zunge liegt flach am Mundboden.
  • Die Mundwinkel sind locker.
  • Die Lippen sind ohne Spannung.

Zum Abschluss sprechen Sie den Satz mit:

  • zusammengebissenen Zähnen
  • weit geöffneten Kiefern

Haben Sie den Unterschied bemerkt?

Fazit für „A“:

Weit geöffnete Kiefer lassen das „A“ klar und laut klingen. Und das OHNE Anstrengung und Forcierung.

DAS war das Beispiel für ein lang gesprochenes „A“.

Wie jeder Vokal kann das „A“ auch kurz gesprochen werden. Dabei verringern sich die Mundöffnung und die Gaumensegelspannung.

Ein Beispielsatz für das kurze „A“:

„Katze Aki landet sacht am Dach.“ (Quelle: Ausgesprochen gut!)

Wenn Sie nun „Kater“ und „Katze“ hintereinander sprechen, dann merken Sie den Unterschied von lang und kurz gesprochenem „A“ sehr deutlich. Oder?

Kommen wir zum „O“

Dazu habe ich folgenden Satz zum Lesen:

„ Der Sohn holt den Smoking oben aus der Wohnung“ (Quelle: Ausgesprochen gut!)

Wiederholen Sie den Satz und stellen Sie sich bei „O“  ebenfalls die Fragen:

  • Wie weit sind Oberkiefer und Unterkiefer voneinander entfernt?
  • Was macht ihre Zunge während Sie ein „O“ sprechen?
  • In welcher Position sind Ihre Mundwinkel?
  • Spüren Sie eine Spannung in den Lippen?

Halten Sie das „O“ länger aus, wenn Sie mehr Zeit für die Analyse benötigen.

Wie sprechen Sie das „O“? Was haben Sie bemerkt?

Hier kommt die Auflösung der Fragen:

  • Den Abstand von Oberkiefer und Unterkiefer könnte man mit einer größeren Nougatkugel auf der Zunge definieren.
  • Die Zunge schwebt im Mundraum und ist etwas zurückgezogen.
  • Die Mundwinkel schieben nach vorne.
  • Die Lippen haben eine hohe Spannung um die Lippen zu einer runden Öffnung formen zu können.*

Sprechen Sie den Satz nochmals mit:

  • Lockeren Mundwinkeln
  • Zur runden Öffnung geformten Lippen

Haben Sie den Unterschied bemerkt?

Wenn die Mundwinkel locker gehalten werden, driftet das „O“ in einen sogenannten Schwalaut mit undefinierbarem Klang ab.

Fazit für „O“:

Aktive, nach vorne zur kleinen Rundung geschobene Lippen, bringen das „O“ auf den klanglichen Weg.

DAS war das Beispiel für ein lang gesprochenes „O“, ein so genanntes „geschlossenes O“

Auch das „O“ kann kurz gesprochen werden. Dann wird es “ offenes O“ genannt.  Dabei verringert sich die Mundwinkelspannung, die Zunge lockert sich und der Mund ist weiter offen.

Sie können das kurze „O“ in folgendem  Beispielsatz ausprobieren:

„Oft hocken Motten ordentlich in Socken.“ (Quelle: Ausgesprochen gut!)

Wenn Sie nun „Mode“ und „Motte“ hintereinander sprechen, dann merken Sie den Unterschied von langem und kurzem „O“ sehr deutlich. Oder?

Darum haben SchauspielerInnen oder SängerInnen et.al. Sprechtraining. Um genau diese Komponenten zu trainieren und dadurch auch den Stimmklang umfangreicher zu machen.

Und darum habe ich mein Buch verfasst, damit möglichst viele Wörter zum Üben zur Verfügung stehen. Denn nur durch oftmaliges Wiederholen „sitzt“ der Laut dann auch!

Persönliche Anmerkung:

Mein Buch umfasst 300 Seiten. Davon sind 280 Seiten lautliche Beispielwörter und Sätze. Also wirklich viel Material um die Aussprache zu trainieren.

Zum Abschluss ein amüsant musikalisches Beispiel, wie ein Sprechtraining aus dem Ruder laufen kann!

Viel Spaß!

* in meinem Buch gibt es für jeden Laut ein Foto dazu.

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